Die Grattler Oper führt den Zuschauer in die Zeit der Jahrhundertwende zurück. Die Fischlechners, am Schicksal zerbrochen und von den Verhältnissen erdrückt, haben gerade ihren Sohn zu Grabe getragen, den man kurz zuvor im Wald erschossen aufgefunden hat. Seine Schwester Maria glaubt nicht an einen Unfall und verdächtigt die Jäger des Grafen, ihren Bruder beim Wildern heimtückisch getötet zu haben. Sie verfolgt unerbittlich die Spur der Mörder und schreckt auch nicht vor Stanzlinger, dem allmächtigen Verwalter des Grafen, zurück. Pasolini, "ein halber Ungar, ein halber Schlawack und ein halber Italiano mit einem letzten Stück Zigeuner", wie er sich selbst beschreibt, hilft Maria dabei auf geheimnisvolle Weise.
Der Münchener Autor Gerhard Loew hat dieses Stück aus begreiflichem Zorn über die Klischeehaftigkeit vieler so genannter Volksstücke geschrieben. Er lässt seine Figuren eine echte und unverfälschliche Sprache sprechen und verleiht ihnen starke Charakterzüge.
Die Musik zum Stück stammt aus der Feder von Peter Michael. Wenn auch der Name "Grattler Oper" darauf hindeuten mag , ist sie alles andere als opernhaft. Michael verwendet Stilelemente des Rock und Blues genauso wie versöhnliche Walzerklänge. Die Lieder gehen ins Ohr und so mancher Fuß zuckt im Rhythmus mit.